Private Krankenversicherung – DAK steckt in finanziellen Schwierigkeiten
Private Krankenversicherung – DAK steckt in finanziellen Schwierigkeiten
Die Krankenkasse steckt in finanziellen Schwierigkeiten. Um die Pleite abzuwenden, verlangt die Aufsichtsbehörde von der DAK, dass die Kasse Stellen abbaut – oder einen höheren Zusatzbeitrag einführt.
Die Finanznot der drittgrößten deutschen Krankenkasse DAK ruft die staatlichen Aufseher auf den Plan. Das Bundesversicherungsamt (BVA) dringt auf herbe Einschnitte für die rund 16.000 Kassenmitarbeiter und notfalls eine Erhöhung des Zusatzbeitrags von 8 Euro im Monat. „Aufgrund der derzeitigen Faktenlage hat die DAK aus Sicht des BVA Maßnahmen zur Verbesserung der Finanzsituation zu ergreifen“, sagte ein BVA-Sprecher der FTD. Das könnten ein höherer Zusatzbeitrag, „Steuerungsmaßnahmen im Leistungsbereich und/oder Einsparungen im Verwaltungsbereich“ sein. Die Insolvenz drohe der DAK aber nicht.
Die DAK wird vom BVA zum Stellenabbau aufgefordert
Die Aufforderung des BVA ist äußerst ungewöhnlich und zeigt die dramatische Lage der DAK. Bislang hatten die Aufseher deren Etatpläne stets akzeptiert. Branchenkenner spekulierten dagegen schon länger über die Finanznot der Kasse und vermuteten hinter dem Stillhalten der Behörde politische Rücksichtnahme. Am Sonntag wird in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz gewählt. Die DAK zählt gut 4,5 Millionen Mitglieder und über sechs Millionen Versicherte.
Tatsächlich ist die Situation der DAK prekär, wie Daten belegen, die der FTD vorliegen. So betrugen ihre Reserven Ende 2010 nur noch knapp 33 Mio. Euro. Laut Gesetz müssten es 352 Mio. Euro sein. In Finanznot ist die DAK vor allem aufgrund ihrer ungünstigen Versichertenstruktur geraten: Junge, gesunde Kunden verlassen sie, ältere, kränkere bleiben. Allein in den vergangenen zwölf Monaten kündigten mehr als 300.000 Mitglieder ihre Verträge. Neben den höchsten Leistungsausgaben hat die DAK auch den bundesweit teuersten Verwaltungsapparat.
Weil sich bei den Leistungen kaum sparen lässt, drohen vor allem den Mitarbeitern Einschnitte und ein Stellenabbau. Die DAK müsse „unverzüglich ihre Verwaltungsstrukturen der Entwicklung der Versichertenzahlen“ anpassen, sagte der BVA-Sprecher. Aber auch hier stößt die Kasse auf Probleme: Verhandlungen über einen Nottarifvertrag mit der Gewerkschaft Verdi stehen nach FTD-Informationen unmittelbar vor dem Scheitern.
Die DAK wies die Forderung des BVA zurück. „Die Finanzsituation bei der DAK ist keineswegs kritisch“, sagte ein Sprecher. Für 2011 erwarte man einen Überschuss von 194 Mio. Euro, der komplett in die Rücklagen fließen solle. Zudem habe die DAK allein 2010 gut 650 Vollzeitstellen gestrichen. Auch der Zusatzbeitrag soll nicht steigen
Quelle :Financial Times Deutschland
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