Einspeisevergütung wird massiv gekürzt – Fotovoltaikanlagen werfen weniger ab
Einspeisevergütung wird massiv gekürzt – Fotovoltaikanlagen werfen weniger ab
Die Einspeisevergütung wird massiv gekürzt. Fotovoltaikanlagen werden darum immer unattraktiver. Denn die Preise für Solarmodule sinken nicht im gleichen Maße wie die staatliche Förderung.
von Nikolaus von Raggamby
Angesichts der massiven Kürzung der Einspeisevergütung werden Fotovoltaikanlagen für private Häuslebauer immer unattraktiver. Denn die Preise für Solarmodule fallen nicht im gleichen Maße, wie die staatliche Förderung zurückgenommen wird.
Aufgrund des Booms an neu installierten Solaranlagen hatte die Bundesregierung zu Beginn dieses Jahres die Förderung für Anlagen bis 30 Kilowattpeak (kWp) um 13 Prozent auf 28,74 Cent pro Kilowattstunde (kWh) gesenkt. Die Preise für fertig installierte Fotovoltaikanlagen mit einer Leistung bis 100 kWp sanken laut einer Umfrage des Bundesverbands Solarwirtschaft (BSW) im ersten Quartal des Jahres hingegen nur um rund 6,5 Prozent auf durchschnittlich 2546 Euro. Die Einspeisevergütung und die Solarmodulpreise haben sich somit seit 2006 mehr als halbiert.
Investoren müssen sich folglich künftig mit niedrigeren Ausschüttungen zufriedengeben. Laut Berechnungen des Fachmagazins „Photon“ betragen die Renditen für kleinere Fotovoltaikanlagen je nach Leistungsfähigkeit und Sonneneinstrahlung derzeit zwischen sechs und neun Prozent vor Steuern. Das sind rund zwei Prozentpunkte weniger als noch 2010.
Trotz des Rückgangs liegen die Erträge immer noch über den Finanzierungskosten, wie eine Auswertung der Frankfurter Finanzberatung FMH zeigt. Laut FMH-Chef Max Herbst kosten Solarkredite ohne zusätzliche Grundbuchsicherung bei einer fünfjährigen Zinsbindung im Schnitt effektiv rund 4,51 Prozent. „Bei einer zehnjährigen Zinsbindung liegen die Konditionen im Schnitt bei 4,85 Prozent effektiv und bei 15 Jahren bei 5,1 Prozent“, so Herbst.
Anleger, die den Bau einer Solaranlage planen, sollten sich beeilen, wenn sie noch die aktuelle Förderung haben wollen. Denn die über 20 Jahre staatlich garantierte Einspeisevergütung gilt erst ab dem Zeitpunkt der Inbetriebnahme der Anlage. Und Bundesumweltminister Norbert Röttgen hat für Juli bereits eine weitere Kürzung der Einspeisevergütung angekündigt. Damit will er den Anstieg der Ökostromumlage bremsen, mit der letztlich alle Kunden über ihre Stromrechnung die staatliche Förderung bezahlen.
Konkret ist vorgesehen, je nach Umfang der neu installierten Anlagen die Subventionen um drei bis 15 Prozent zu senken. Berechnungsgrundlage ist die Entwicklung in den Monaten März bis Mai 2011, die durch die Bundesnetzagentur ermittelt wird. Liegt der absehbare Zubau für das laufende Jahr etwa bei sieben Gigawatt, erhalten Anlagenbetreiber, die nach dem 30. Juni ans Netz geben, nur noch 25,59 Cent pro kWH und damit zwölf Prozent weniger. Anfang 2012 folgt dann eine reguläre Absenkung um mindestens neun Prozent.
Quelle: Financial Times Deutschland
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